Donnerstag, 27. Oktober 2011

4. Übungsaufgabe: Referenzwerke

Da mein Thema sich mit zwei großen Abschnitten der Geschichte, nämlich mit Romantik und mit Aufklärung beschäftigt, war die Recherche sehr umfangreich und intensiv. Zunächst habe ich mich an der Enzyklopädie der Neuzeit orientiert, die sehr breit gefächert ist und Einblick in verschiedene Disziplinen und Fachbereiche gibt. Schlug ich beispielsweise den Begriff Romantik nach, so führte mich der Artikel auch abseits der Historiografie in Gebiete der Kunst, Literatur, Musik und Gesellschaft ein. Die Romantik wird als künstlerisch-ästhetische Strömung beschrieben, deren Handeln auf emotionaler Intensität und der Befürwortung des individuellen Tuns basiert. Bis zur französischen Revolution verstand man unter Romantik eine positive Sammelbezeichnung für die ästhetischen Ideale der jungen Generation. Im 19. Jahrhundert verstand man unter Romantik aber eher eine zu konservative Geisteshaltung, die sich von Klassik und Aufklärung abzuheben versuchte. Weitere ästhetische Strömungen, wie der Biedermeier oder Sturm und Drang, fühlten sich der Romantik verwandt. In der Enzyklopädie der Neuzeit wird im Text immer wieder auf Begriffe verwiesen, die ebenfalls im Lexikon erklärt werden. So stoß ich auf den Artikel des Biedermeier, der als eine Kultur des Bürgertums in der Zeit von 1815 (Wiener Kongress) bis 1848 (Beginn der bürgerlichen Revolutionen) bezeichnet wird. Der Biedermeier entwickelte sich als Reaktion auf die Umbrüche der Revolutionen Ende des 18. Jahrhunderts. Als alle Proteste geschlagen wurden, beschloss der Bürger sich in sein Heim zurückzuziehen und allein in der Kunst seine Freiheit zu leben. Diese Suche nach unbegrenzter Freiheit führte mich wieder zur Romantik zurück. Die Romantiker waren der französischen Revolution wohlgesinnt und so manch einer (z.B. Eichendorff) kämpfte in den napoleonischen Kriegen mit. Ziel war es, aus der bürgerlichen Gesellschaft auszubrechen und gegen Autoritäten zu rebellieren. Mit der revolutionären und aufklärerischen Auffassung, der Intellektuelle müsse Lehrer der ganzen Nation sein, waren die Romantiker aber nicht einverstanden. Das freie Individuum musste vor Entfremdung bewahrt bleiben. Die Aufklärung galt als das große Feind- aber auch Vorbild der romantischen Bewegung. Um die prinzipiellen Unterschiede zwischen Aufklärung und Romantik zu begreifen, schlug ich (immer noch in der Enzyklopädie der Neuzeit) den Begriff Aufklärung nach. Diese wird als Bildungsbewegung beschrieben, die vor allem auf autoritärer Vernunft und Fortschrittsglauben basierte. Gerade dieses Streben nach Vernunft, Wissen und Wahrheit missfiel den Romantikern, die in ihrer Kunst gerade diese Vernunft auszublenden versuchten, um sich ganz der Schöpfungskraft hinzugeben. Als Vorbild für die Romantik galt die Aufklärung wenn es um das Streben nach Autonomie des einzelnen bzw. um das Vertrauen in die menschliche Erkenntnisfähigkeit ging.
Für die Romantiker hatte jedes Individuum einen einzigartigen Charakter und einen einzigartigen Geist. Das Umfeld sollte (im Gegensatz zur aufgeklärten Sicht) den Menschen nicht beeinflussen, sondern lediglich prägen. Seine Entscheidungen sollte jeder aber für sich alleine fällen.
Das romantische Ideal lässt sich vor allem in der Kunst erkennen. Der Künstler wurde geradezu als Genie verehrt, da es ihm gelang, auf dem Grat zwischen ästhetischem Schöpfungsakt und genialer Individualität zu balancieren. Der Künstler wurde zum romantischen Helden erhoben.
Die Enzyklopädie der Neuzeit bietet einen breiten Überblick über verschiedene Themenkreise und versucht geschickt, Querverbindungen zu weiteren Diskursen zu schaffen. Ich werde mich auf jeden Fall in Hinblick auf meine Arbeit noch intensiver mit diesem Lexikon auseinandersetzen.
Ein weiteres Werk, mit dem ich mich beschäftigt habe, ist „Geschichte griffbereit“ von Imanuel Geiss. Die Aufklärung wird darin kurz und mit knappen Sätzen aufgearbeitet. Für einen ersten Einblick in das Thema reicht auch diese Enzyklopädie aus, aber für eine detailliertere Recherche wirkt der Band unbrauchbar. Als drittes und letztes Referenzwerk habe ich das Sachwörterbuch von Franz Rössler gewählt. Sowohl die Romantik, als auch die Aufklärung werden darin sehr ausführlich beschrieben, was für ein Wörterbuch recht untypisch erscheint. Der Autor legt sehr viel Wert darauf, die Epochen in einzelne Abschnitte zu unterteilen und erreicht dadurch eine angenehm lesbare Gliederung.

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