Sonntag, 4. Dezember 2011

7. Übungsaufgabe, Teil 2: Wikipedia

Kann man beim Zitieren von Wikipedia-Artikeln wissenschaftliche Objektivität bewahren? Diese Frage stellt sich beim Schreiben einer Seminararbeit immer wieder. Hochschulen verbieten es geradezu, in der Meinung, Wikipedia sei nicht sachlich genug geschrieben. Trotzdem ertappt man sich jeden Tag, wie man mehrere Male auf der Website landet. Das Thema Wikipedia wurde schon oft debattiert und in verschiedenen Artikeln behandelt. Vier davon sollten auch mir ein neues Interesse am Thema bereiten: ein Interview mit dem Wikipedia-Gründer Jimmy Wales, „Argumente zum Zitieren von Wikipedia“ von Klaus Graf, „Der Trend zum Wikipedia-Beleg von Maren Lorenz und „Gegen ein Anti-Wikipedia-Dogma an Hochschulen“ von Johannes und Viktor Becher. Graf gibt zwar an, dass gut 90% aller Artikel der Online-Plattform nicht zitierfähig seien, jedoch sollte man die Seite verwenden dürfen, wenn ein Artikel das Niveau eines herkömmlichen Nachschlagewerks erreicht oder sogar übertrifft. Maren Lorenz lehnt das Zitieren von Wikipedia vollkommen ab, da es keine Qualitätsstandards erreiche und die Artikel ständig von diversen Usern verändert werden könnten. Außerdem gibt sie an, dass die Autorschaft oft nicht geklärt sei, was für mangelnde Objektivität spreche. Johannes und Viktor Becher hingegen loben Wikipedia und wollen Vorurteile, wie mangelnde Qualität der Artikel aus dem Weg räumen: jeder Artikel würde durch ambitionierte Autoren einem Peer-Review-Verfahren unterzogen werden. Er verliere so nie an Aktualität bzw. könnte auch sofort aus dem Netz entfernt werden, falls er als ungenau empfunden wird. Die drei Artikel scheinen mir alle etwas zu einseitig gestaltet zu sein. In einer Diskussion über Wikipedia kann man keinesfalls nur die Vor- bzw. Nachteile betrachten. Man muss sie strikt gegenüberstellen und abwiegen, inwieweit Wikipedia als brauchbar oder als nutzlos erachtet werden darf. Ich persönlich nutze Wikipedia für eine erste Recherche. Zudem stöbere ich meist durch die Literaturangaben, um mir evtl. angegebene Bücher in einer Bibliothek zu besorgen. Das Interview mit Jimmy Wales hat mich von den Texten eigentlich am meisten überzeugt. Er erzählt dabei von einer wissenschaftlichen Community, die die einzelnen Artikel bewertet und korrigiert. Ich gehe davon aus, dass einzelne Abschnitte geprüft werden und nicht alles in das Online-Lexikon gelangen kann. Wales erwähnt dabei auch andere Nachschlagewerke und dass Wikipedia bald als Buch erscheinen soll, in dem die 10.000 meist aufgerufenen Artikel veröffentlicht werden sollen. Ich bin davon überzeugt, dass Wikipedia als Buch in Bibliotheken stehen wird und genutzt werden darf/kann. Viele Gegner wollen sich meiner Meinung nach nur nicht damit abfinden, dass das Medium jederzeit von zu Hause aus abgerufen werden kann. Doch das macht Wikipedia aus: Wissen wird für alle zugänglich gemacht. Wales merkt z.B. an, dass Wikipedia die einzige Enzyklopädie sei, die auf Suaheli (dass es sich dabei um eine ostafrikanische Sprache handelt, habe ich übrigens aus Wikipedia) übersetzt wurde. Wissen wird also öffentlich und nicht mehr nur elitär zugänglich. Daher halte ich Wikipedia, in Verbindung mit weiteren Quellen, sehr brauchbar, um sich erstes Wissen anzueignen. Ob ich die Artikel zitieren würde, weiß ich nicht, aber diese Frage brauche ich mir an einer Hochschule wohl kaum zu stellen: es wird mir so und anders verboten!

7. Übungsaufgabe, Teil 1: Grundbegriffe II

1. Romanticism, Enlightenment, genius, artist, Joseph Freiherr von Eichendorff, Aus dem Leben eins Taugenichts.

2. Zu den Schlagwörtern Romanticism und Enlightenment wurden jeweils mehrere tausend Treffer ausgewertet. Es ist generell schwer zu einer bestimmten Epoche zu recherchieren, da es dabei oft weit über die persönliche Fragestellung hinausreicht. Zu den beiden deutschen Namen (Joseph Freiherr von Eichendorff und Aus dem Leben eines Taugenichts) konnte die Datenbank keine Treffer finden. Daher wird es für mich einfacher sein, in deutschen Datenbanken zu recherchieren, die sich auch mit deutscher Literatur auseinandersetzen.

3. Folgenden Artikel habe ich für brauchbar empfunden und daher aus der Datenbank herausgepickt:
- Clifford Siskin und William Warner, If this is Enlightenment then what is Romanticism?, in: European Romantic Review, 22, 2011.
In einer Wiener Bibliothek kann man die Zeitschrift nicht finden, dafür ist sie online in der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek zu finden.

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